Über mich


angela hentschel

 

In meiner künstlerischen Auseinandersetzung der letzten Jahre bin ich verschiedene Wege gegangen. Die Freude am Malen, das Spiel mit Acrylfarben und verschiedenen Techniken standen anfangs im Vordergrund. Das Interesse am Menschen, an den unterschiedlichen Kommunikationsformen und Gesprächen mit Frauen sowie meine Vorliebe für Reisen in verschiedene Länder prägten im weiteren Verlauf eine neue Sichtweise meiner künstlerischen Umsetzung. Daraus entwickelte sich prozesshaft eine andere Bildsprache. Ein Wechsel zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion wurde zum gültigen Gestaltungsmittel. Hinzu kam, dass sich mein Material veränderte. Durch das selbsttätige Ausgraben von Erde in der Normandie und später auch Wüstensand aus Afrika, die Verwendung von Asche und anderen Naturmaterialien (Gewürze, Kohle, Gips, Erdpigmente) veränderten sich auch meine Bilder. Es entstand ein durchgängiger Bezug zu neuen, immer wiederkehrenden Farben und Strukturen, eine Kontemplation zu Material und Bild. Immer wieder begegnete mir die Frage, was liegt unter dem, was ich bei Mensch – besonders bei Frau – sehe? Was ist unter der gesammelten, äußeren Schicht verborgen – nicht sichtbar. So trug ich – wie im Leben - Schicht über Schicht, Farbe über Farbe auf und versuchte, das mir Bedeutsame wieder sichtbar werden zu lassen.

Durch meine Zeit in Buenos Aires (Argentinien) und das Arbeiten dort mit verschiedenen Künstlern haben sich Zeichnungen mit Kohle und das Auftragen von Ölfarbe neu entwickelt.

Meine Arbeiten beziehen ihre Identität zum Teil aus dem Leben, meinen Erfahrungen und Begegnungen. Gefühle, intensive Augenblicke werden festgehalten in einem Geflecht von Farb- und Formkompositionen. Ich versuche, eine Welt aus Erinnerungen und Emotionen zu gestalten - ein Prozess, der einen nie ruhen lässt. Ich werde weiter beobachten, kommunizieren, zeichnen und mich – so hoffe ich – auch künstlerisch auf neue Wege begeben. Es wäre schön, wenn sich der Betrachter auf den Weg begibt, sich mit meinen Bildern auf ein Zwiegespräch einzulassen.